Blogparade: Vernetzung von Bloggern
Daniela von bloggerabc hat in einem Post zur Blogparade aufgerufen und auch wenn das schon länger her ist, will ich doch noch etwas dazu schreiben. Wenn ich ihre Erfolgsgeschichte lese, bin ich schon ein wenig neidisch. Ich blogge bereits viel länger, allerdings unter den unterschiedlichsten Vorzeichen und Rahmenbedingungen, habe aber keine so schönen Zahlen vorzuweisen. Aber vielleicht muss das ja auch gar nicht sein. Zeit, eine persönliche Bilanz zu ziehen.
Ich habe während meines Studiums mit dem Bloggen angefangen. Das war so 1999 und man hat sich allgemein nicht viele Gedanken um all die Dinge gemacht, die heute zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Da wurde man als Student angeheuert, Inhalte zu einem Thema seiner Wahl zu schreiben und erhielt ein nettes Taschengeld und die Möglichkeit, sich auf einer neuen Spielwiese auszutoben und den eigenen Namen im Netz bekannt zu machen. Letzteres ist nicht ganz unwichtig und vor allem bei einem recht ungewöhnlichen Nachnamen wie dem meinen lässt sich auf diese Weise über qualitativ hochwertigen Inhalt eine Reputation aufbauen. Ich hatte zwei Blogs unter meinen Fittichen: Daily Gadget und Cityreiseblog. Worum es bei den beiden ging, ergibt sich denke ich aus den Titeln. Und beide existieren heute nicht mehr. Das Geschäftsmodell des Betreibers Creative Weblogging lässt sich im Porträt nachlesen. Neben den Erfahrungen kam man auch in Kontakt mit einigen anderen Bloggern aus dem Netzwerk. Rückblickend hätte ich heute gerne ein paar Zahlen parat: wie viele Besucher hatten die Blogs, wie haben sie sich im Laufe der Zeit entwickelt. Aber die Chance habe ich leider verpasst. Auch das mit der Reputation kristallisierte sich erst im Nachhinein heraus. So empfing mich beispielsweise ein neuer Kollege bei einem Arbeitgeber mit den Worten „Ich freue mich ja so, dass Du bei uns anfängst, weil ich regelmäßig Deinen Blog lese…“, gemeint war Daily Gadget. Er ist im übrigen selber Blogger und mein Ansprechpartner für alle technischen Fragen. Deshalb hostet er auch diesen Blog.
Danach habe ich recht lange nur einzelne Beiträge für verschiedene Blogs geschrieben, was ich eigentlich immer sehr schade fand. Während meines MBA war eine multimediale Aufgabe die Erstellung eines Blogs. Hier kam mir die Erfahrung aus dem Erststudium zugute. Und wieder eine längere Pause.
Heute schreibe ich diesen Blog mehr als Hobby denn um damit Geld zu verdienen. Ich finde, es ist auf der einen Seite sehr befreiend, ohne finanziellen Druck einfach seine Gedanken hinschreiben zu können und diese dann ggfs. mit anderen Bloggern und Nicht-Bloggern auszutauschen. Es dient mir aber auch als elektronisches Notizbuch, wenn ich auf Konferenzen unterwegs bin oder einfach nur als Tagebuch. Zugegeben, man muss schon ein wenig exhibitionistisch veranlagt sein, um so viel über sich preiszugeben. Das bin ich eigentlich nicht, hinter der relativen Sicherheit meines Rechners aber doch manchmal mehr als im realen Leben. Viele der Blogger, die ich inzwischen kennen gelernt habe, legen sehr großen Wert auf ihre Privatsphäre. Wenn man gut mit ihnen auskommen will, sollte man diese auch respektieren. Neben meinem eigenen Blog habe ich mir vorgenommen, regelmäßig Gastbeiträge zu Reisen bei Anja im Blog Plan Your Route zu veröffentlichen. Da passt es besser hin, und so ist uns beiden gedient. Ich habe meine Reiseerinnerungen online und sie Content der zu ihrem Blog passt. Wir tauschen uns auch öfter zu Themen aus wie z.B. Suchmaschinenoptimierung und Blog Marketing.
Über solche Themen und über ein Offline-Treffen der Onliner im BJV (witzig oder?) habe ich Karin Hertzer kennengelernt und bin in die Facebook-Gruppe „Münchner Blogger-Stammtisch“ aufgenommen worden. Die Mitglieder der Gruppe sind super aktiv und treffen sich auch regelmäßig offline, um über unterschiedliche Themen zu diskutieren. Für mich lohnt es sich, weil es die eigene Motivation steigert, man nicht so hobbymäßig vor sich hindümpelt und immer wieder spannende Anregungen bekommt. Noch ist es nicht ganz soweit, aber vielleicht überlege ich mir tatsächlich nochmal, bei den Ironbloggern mitzumachen oder mit dem Blog auch etwas Geld dazu zu verdienen, um mir dann wieder ein paar mehr Herzenswünsche zu erfüllen. Die Möglichkeiten habe ich bereits kennen gelernt. Es werden aber auch Themen wie ein Blogger Kodex oder Blogger Relations diskutiert und das durchaus kontrovers.