Besondere London-Erfahrungen
Es ist zwar bereits zwei Wochen her, aber ich habe ein wenig Abstand gebraucht, um meine Erfahrungen niederschreiben zu können: Der Wochenend-Trip stand nicht wirklich unter einem guten Stern. Dabei hatte alles so gut angefangen. Um die Jahreswende gab es ein besonders günstiges Hotelangebot von Hilton und flugs war das Hilton Docklands gebucht. Ein günstiger Flug fand sich ebenfalls schnell bei Easyjet. Und dann gab es erst mal eine ganze Weile Vorfreude.
Zuerst kam die Aschewolke
Der Termin rückte näher und dann brach irgendwo in Island ein Vulkan aus – nicht dass wir beunruhigt gewesen wären (das ist jetzt völlig anders). Aber prompt hatten wir uns das Wochenende ausgesucht, an dem der komplette europäische Luftraum gesperrt war. Also erst mal jede Menge Hektik, Urlaub beim Arbeitgeber durchdrücken (zum Glück kein Problem), Flug umbuchen (auch völlig easy) und Hotel umreservieren (auch ok, sobald man die richtigen Leute an der Strippe hat). Und dann ging es endlich los. Alles lief problemlos bis zur Einreise am Flughafen in London-Gatwick. Nach mehrmaliger Überprügung fragte der Beamte bei der Einreise, ob mein Personalausweis gestohlen gemeldet gewesen sei? Das war er in der Tat – die Aktion lag allerdings schon einige Zeit zurück. Ich hatte darüber berichtet. Und selbstverständlich hatte ich auch gemeldet, dass ich meinen Personalausweis wiederbekommen hatte. Nur offensichtlich fand diese Informationen ihren Weg in die Polizeiakten nicht und der PA hatte weiterhin den Status gestohlen. Deshalb wurde er auch eingezogen und ich erhielt lediglich ein Schreiben, das den Sachverhalt darstellte sowie eine Kopie.
Ein Anruf bei der Botschaft war Freitagnachmittag erfolglos. Fast möchte man sagen „logisch“. Also haben wir erst mal das viel schönere Wetter in London genossen und unser Besuchsprogramm erledigt. London Eye und Tower, lecker Indisch essen und abends ins Pub :-).
Gestrandet in London
Wahrscheinlich war ich etwas naiv, weil ich dachte, das Problemchen mit dem PA bei der Ausreise am Flughafen klären zu können und ebenso der Meinung war, dass man mich schon wieder nach Hause lassen würde. Nur dem war leider nicht so. Richtig Ahnung schien am Flughafen auch niemand zu haben und nach unzähligen Telefonaten – unter anderem mit dem Auswärtigen Amt, einer Notrufnummer der Botschaft und ein paar Freunden zu Hause wurde mir langsam klar, dass ich wohl an diesem Abend München nicht mehr sehen würde. Also erst mal die Begleitung eingechecked, den Flug umgebucht, ein Zugticket zurück in die City beschafft und ein Hotel zwischen Bahnhof und Botschaft gefunden. Der ganze Spaß für die eine Nacht war teurer als das eigentliche Wochenende.
Zurück in der Heimat
Danach lief zum Glück alles reibungslos: Das Hotel war in Ordnung und ich bekam sogar ein kostenloses Upgrade, weil ich der Mitarbeiterin an der Rezeption mein Leid geklagt hatte. Auch auf der Botschaft waren die Leute extrem nett zu mir. Der gute Rat, nach einem Diebstahl auf jeden Fall alle Ausweisdokumente erneuern zu lassen kam jedoch für mich zu spät.
Auch wenn ich die ersten beiden Wochen nach dieser Erfahrung keinen Reisenewsletter mehr geöffnet habe, im Nachhinein ist mir die Lust zum Wegfahren doch nicht völlig vergangen.